Grund für die Festnahme sei ein Tweet, der die Einstellung der Korruptionsermittlungen unter anderem gegen Ministersöhne der AKP-Regierung kritisierte. Nach Angaben von «Radikal» lautete die Nachricht: «Vergesst nicht den Namen des Richters, der entschieden hat, die 17. Dezember-Ermittlungen nicht weiter zu verfolgen.» Nun werde ihr vorgeworfen, sich auf Anti-Terror-Ermittler einzuschießen.
Der Tweet bezieht sich auf den 17. Dezember 2013. Damals waren Korruptionsvorwürfe gegen Ministersöhne und der AKP-Regierung nahestehende Geschäftsleute bekanntgeworden. Im Dezember diesen Jahres entschied ein Gericht endgültig, den Fall nicht weiter zu verfolgen.
Kabas arbeitete nach eigenen Angaben für CNN International in Atlanta und für mehrere Fernsehsender in der Türkei.
Ein Gericht setzte die Journalistin noch am selben Tag wieder auf freien Fuß, kündigte aber eine weitere Anhörung für kommenden Montag, den 5. Januar, an, so die türkische Zeitung Hürriyet.
Mehr als ein Jahr nach dem Bekanntwerden einer Korruptionsaffäre in der Türkei waren am Dienstag vier damals ermittelnde Staatsanwälte vom Dienst suspendiert worden. Der Hohe Rat der Richter und Staatsanwälte (HSYK) hatte die Beurlaubung der Juristen beschlossen.