Die politische Kluft zwischen der neuen ägyptischen Übergangsregierung und der Türkei wird größer. Nabil Fahmy, Ägyptens Außenminister, sagt, dass die türkische Regierung seit Beginn der Proteste in Ägypten eine feindselige Haltung gegen die ägyptische Regierung an den Tag gelegt habe. Denn Ankara unterstützt die Mursi-Anhänger.


Die AKP habe dies nicht nur durch ihre offiziellen Erklärungen bestätigt. Sie habe auch auf der internationalen Ebene alles getan, um die ägyptische Übergangsregierung in Schwierigkeiten zu bringen. Das hänge zusammen mit der „Ideologie der AKP“ und ihren „falschen Kalkulationen“ im Zuge des Arabischen Frühlings.

Auch mit der Haltung der USA ist Fahmy unzufrieden. Es sei nicht klar, was Washington wolle. „In unseren Beziehungen mit den USA haben wir aktuell einige Schwierigkeiten“, zitiert die Nachrichtenagentur Anadolu Fahmy. Es sei im Interesse beider Länder, diese Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.

In Ägypten selbst hat General Abdel Fattah al-Sisi in einer Fernsehansprache gesagt, dass das Militär jegliche Gewalt auf den Straßen entschieden eindämmen werde. Doch die Muslimbrüder seien aufgefordert, sich am politischen Prozess des Landes zu beteiligen. „Es ist genug Platz für alle in Ägypten“, zitiert BBC den General.

Am Samstag hatten ägyptische Sicherheitskräfte eine von Muslim-Brüdern besetzte Moschee gestürmt und geräumt. Sie sollen das Gotteshaus seit Freitag als Lazarett und Leichenhalle benutzt haben. Mehrere Menschen wurden festgenommen. 

Die Übergangsregierung zieht in Erwägung, die Muslimbruderschaft zu verbieten.