Sonnabend gegen 0.30 Uhr: Tolga C. ist mit zwei Freunden unterwegs. Sie haben es eilig, kürzen durch einen Kleingartenverein ab. Kaum an der Elbgaustraße angekommen, bricht der 17-Jährige plötzlich zusammen. Eine Kugel (9mm) hat von hinten den Oberkörper des Jugendlichen durchschlagen! Doch er hat Glück. Er überlebt.
Foto: Marius Röer
Etwa 300 Meter entfernt chauffiert zeitgleich Nadeem I. Fahrgäste. An der Luruper Hauptstraße hört er Schüsse. „Dann gab es einen Mordsknall“, sagt der 37-Jährige. I. glaubt erst, dass ein Reifen seines Taxis geplatzt ist. Doch er irrt. Als er aussteigt, entdeckt er ein Einschussloch in seinem VW – nur wenige Zentimeter unter seinem Sitz. Er und seine Fahrgäste kommen mit dem Schrecken davon.
Während ein Rettungswagen Tolga C. ins AK Altona bringt, startet die Polizei eine Großfahndung. Die Beamten riegeln den Stadtteil förmlich ab, kontrollieren jeden, der sich in der Umgebung aufhält. Ergebnislos. Von dem Schützen fehlt jede Spur.
Ermittler untersuchen derweil die Tatorte und die Umgebung. Meterweit von ihnen entfernt finden sie Pistolenhülsen. So weit, dass man vermuten kann, dass sowohl Tolga C. als auch Nadeem I.s Taxi von Querschlägern getroffen wurden. Gerieten der Jugendliche und der Taxifahrer zwischen die Fronten verfeindeter Banden – in eine wilde Schießerei auf der Straße?
Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers: „Wir müssen klären, ob es einen milieubedingten Hintergrund gibt.“ Die Polizei hat derweil eine mögliche Spur und fahndet nach zwei dunklen Fahrzeugen mit auffälligen Felgen.mopo





