Nachdem die Türkei an diesem Mittwoch zunächst nur mit einem Warnfeuer auf die jüngsten Attacken aus Syrien reagiert hat, macht das Militär am Abend nun ernst. Mittlerweile, so wird in den internationalen Medien berichtet, greife die Türkei, die derzeit mehr als 90.000 syrische Flüchtlinge beherbergt, Ziele im einst befreundeten Staat an. Wie der türkische Premier Recet Tayyip Erdoğan mitteilte, sei der Angriff von den eigenen Streitkräften sofort erwidert worden. Demnach werde „auf Ziele entlang der Grenze, die mit Radar identifiziert“ worden seien, gefeuert.

NATO will der Türkei zur Seite stehen

Vize-Regierungschef Bülent Arinc machte deutlich, dass der Angriff auf Akcakale seiner Ansicht nach zu weit gehe. Der Politiker verwies darauf, dass sein Land als NATO-Mitglied Anspruch auf Beistand habe, wenn sie angegriffen werde. Die Türkei hatte sich umgehend bei UN-Generalsekretär Ban Ki Moon über den Beschuss aus Syrien beschwert.

Unterdessen wurde der NATO-Rat noch am Abend zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen. Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen verurteilte den Granateneinschlag gegenüber dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoğlu scharf. Von Seiten des Militärbündisses werde die Situation derzeit mit „mit großer Sorge“ beobachtet. Im Zuge dessen wurde von Rasmussen bereits signalisiert, dass die NATO bereitstehe, wenn es darum gehe, das NATO-Mitglied Türkei zu verteidigen. Zuvor hatte bereits US-Außenministerin Hillary Clinton ihre Unterstützung zugesagt.