Nach Informationen aus Justizkreisen befinden sich unter den Toten auch der Herausgeber von Charlie Hebdo, "Charb", sowie drei weitere Zeichner.

Nach Angaben der Polizei drangen mindestens zwei vermummte Männer mit Kalaschnikows und einem Granatwerfer bewaffnet in die Räume der Zeitung ein. Der Angriff im 11. Arrondissement im Zentrum von Paris habe sich kurz vor11.30 Uhr ereignet. Es habe danach einen Schusswechsel mit den Sicherheitskräften gegeben. Bei ihrer Flucht hätten die Angreifer einen Polizisten angeschossen und später einen Fußgänger überfahren. Die Täter riefen nach Angaben von Zeugen: "Wir haben den Propheten gerächt" und "Allah ist groß".

Bei einem Anschlag auf das religionskritische französische Satiremagazin «Charlie Hebdo» in Paris sind mindestens 12 Menschen getötet worden. Die Täter schossen unter anderem mit einer Kalaschnikow in den Redaktionsräumen um sich. Präsident François Hollande eilte sofort zum Tatort.

Vier Zeichner unter den Toten

Nach Informationen aus Justizkreisen ist unter den Toten auch der Herausgeber von Charlie Hebdo, der Zeichner Stéphane Charbonnier, bekannt als "Charb". Auch seine Kollegen Jean Cabut, Georges Wolinski und Bernhard Verlhac, bekannt als "Cabu", "Wolinski" und "Tignous", sind tot. Sie wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft von einem Überlebenden des Anschlags identifiziert.

Neben den Toten habe es vier Schwerverletzte gegeben, sagte Hollande. Unter den Opfern soll mindestens ein Polizist sein; auf Fernsehbildern war ein Polizeiwagen mit Einschusslöchern zu sehen. Die beiden bewaffneten Täter konnten anscheinend fliehen.


Angesichts des Terroraktes rief Hollande die Nation zur Einheit auf. Diese «Barbarei» sei ein «Schock für Frankreich», sagte der Sozialist. Er berief eine Krisensitzung des Kabinetts ein. Für den Großraum Paris wurde sofort die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen.

Erst am Mittwoch war die aktuelle Ausgabe des Wochenmagazins erschienen. Auf dem Titelbild ist der Schriftsteller Michel Houellebecq, der derzeit mit dem Roman «Soumission» (Unterwerfung) über Frankreich unter einem islamischen Präsidenten für Furore sorgt.

«Charlie Hebdo» war mehrfach wegen Mohammed-Karikaturen in die Kritik geraten. Bereits im November 2011 waren nach der Veröffentlichung einer «Scharia»-Sonderausgabe mit einem «Chefredakteur Mohammed» die Redaktionsräume in Flammen aufgegangen. Die Internetseite war zudem mehrfach von Hackern angegriffen worden.

Auch der britische Premier David Cameron verurteilte den Anschlag. «Die Morde in Paris sind ekelerregend», schrieb Cameron auf Twitter. «Wir stehen an der Seite des französischen Volks im Kampf gegen Terror und beim Verteidigen der Pressefreiheit.»