Die Verhaftung von Merdan Yanardağ ist erneut ein alarmierender Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit in der Türkei. Durch die überschwänglichen Glückwünsche aus Europa zu ihrem zweifelshaften Wahlsieg, scheint die AKP-Regierung ermutigt und verschärft Repressalien gegen Oppositionelle und Andersdenkende immer weiter.

Das Recht und die Pflicht der Journalist:innen, die Wahrheit zu suchen und öffentlich auszusprechen, ist von grundlegender Bedeutung für eine demokratische Gesellschaft, für die unabhängige Berichterstattung und kritische Analysen unverzichtbar sind.

Die Verhaftung Yanardağs sendet ein erschreckendes Signal an alle Medienmitarbeitenden in der Türkei und stellt einen weiteren Versuch dar, unabhängige Medien zum Schweigen zu bringen.

HINTERGRUNG DER VERHAFTUNG

Der Journalist Yanardag erklärte in der Sendung „4 Fragen 4 Antworten" auf Tele1, dass die Isolation rechtswidrig sei und aufgehoben werden sollte. Öcalan sei inzwischen über siebzig Jahre alt und seit sehr langer Zeit im Gefängnis isoliert, so Yanardağ: „Wenn normale Vollzugsgesetze gelten würden, müsste er eigentlich freigelassen werden oder Hausarrest usw. Die gegen Abdullah Öcalan verhängte Isolation hat im Gesetz keinen Platz. Sie muss aufgehoben werden, denn wir können ihn weder sehen noch hören noch über ihn diskutieren. Wir wissen nicht, ob er zuschaut oder nicht."

Aufgrund dieser Äußerungen wurde in der Soziale Media Platformen eine Lync Kampagne gegen ihn geführt und kurz danach wurde Tele1-Chefredakteur Merdan Yanardag, nach seiner Teilnahme an einer Live-Sendung am 27 Juni festgenommen. 

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Herr Yanardag ist neben seine Journalistische Tätigkeit eine bekannter und aufgeklärte Demokrat. Seit gestern haben sich neben Türkischer Journalisten Verband ( TGC) dutzende Journalistische Organisationen sowie zahlreichen demokratischen Organisationen in der Türkei mit Herr Yanardag solidarisiert. 

ATGB: ANGRIFF AUF DIE PRESSEFREIHEIT

Gemeinsam mit Bund türkischer Journalist:innen in Europa (ATGB) und Avrupa Postasi ruft das KulturForum die türkischen Behörden auf, die Festnahme von Merdan Yanardağ unverzüglich rückgängig zu machen. Die Meinungsfreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung muss auch in der Türkei wiederhergestellt werden.

Wir stehen solidarisch an der Seite von Merdan Yanardağ sowie allen Medien- und Kulturschaffenden, die sich für Menschenrechte und für die Meinungsfreiheit einsetzen. Wir fordern die sofortige Freilassung von allen politischen Inhaftierten und die Wahrung der Grundrechte aller Journalist:innen in der Türkei.

Sofortige Freilassung des Journalisten Merdan Yanardag