Die Grünen-Bürgerschaftkandidatin Nebahat Güçlü hielt an einer Veranstaltung (18.01.2015-Hamburg) der „Grauen Wölfe“ eine Rede.
 
Ein Auftritt der Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Hamburg und Grünen- Bürgerschaftkandidatin Nebahat Güçlü bei den Grauen Wölfen sorgte für heftige Kritik demokratischer Kräfte. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Auslandsvertretung der türkischen Partei der Nationalistischen Bewegung MHP, einer mit der NPD vergleichbaren faschistischen Partei. Nun wird mit Spannung erwartet, wie die Grüne Partei und die Türkische Gemeinde auf diesen ohne Zustimmung des Grünen-Landesverbandes erfolgte Rede ausfallen wird. Die Rede soll im Zusammenhang mit der Bürgerschaftswahl am 15. Februar gestanden haben.



Güçlü gab an, dass sie gegen die rassistische Pegida-Bewegung ebenso wie gegen Scharia-Befürworter unter der radikal-islamischen IS sei. Nun wurde sie von der Auslandsvertretung der MHP, einer Partei, die für ihre viele Massakern und politische Morde verantwortlich gemacht wird, als Rednerin eingeladen.

Hat etwa die Kandidatin der Grünen Partei Güçlü ihr Blick auf die „Grauen Wölfe“ als Wähler gerichtet?

 
Auf dem Stimmzettel aufgeführte Bürgerschaftskandidatin der Grünen wurde für ihre Teilnahme an der Veranstaltung der MHP von Intellektuellen, Demokratischen Vereine, Aleviten und Kurden scharf kritisiert. Durch dutzende Einträge im Facebook und anderen sozialen Medien, zeichnet sich jetzt schon ab, dass Frau Güçlü es bei den kommenden Wahlen schwer haben wird.

Bei der Abendveranstaltung der MHP in Hamburg haben und neben der Grünen-Bürgerschaftskandidatin Nebahat Güçlü als Redner führende Mitglieder der Partei der
Nationalistischen Bewegung der Türkei (MHP), Führungskräfte der Türkischen Föderation Deutschland sowie der zuständige Leiter der Abteilung für Norddeutschland teilgenommen.



Nebahat Güçlü hatte 2010 aus persönlichen Gründen (Krankheit) mit sofortiger Wirkung ihr damaliges Abgeordnetenmandat (GAL) niedergelegt. Nach dem Scheitern der schwarz-grünen Koalition sagte sie:  „Ich bin wieder gesund und möchte bei den kommenden Wahlen erneut kandidieren“. (Bild Zeitung). Sie wurde auch vor zwei Jahren bei einer umstrittenen Wahl zur Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde Hamburg (TGH) gewählt.

Güçlü, war bis zu ihrer Wahl zur Vorsitzende der TGH bis 2009 auch für Auslandslobbyorganisation der türkischen Regierungspartei AKP gegründeten „Türkischen Demokraten in Europa“ (UETD) und für das türkische Ministerium für Auslandstürken und Verwandschaftsbeziehungen tätig.
 
In NRW hatten die „Grauen Wölfe“ die CDU unterwandert. Sie wurden entdeckt und gegen die Verantwortlichen Disziplinarverfahren eingeleitet. Nun stellt sich die Frage: Wussten die Grünen über die Einladung Güçlüs als Rednerin Bescheid? Waren die Grünen,  darüber informiert, dass ihre Bürgerschaftskandidatin bei einer Veranstaltung der Grauen Wölfe, die für den Tod vieler Intellektuellen und Demokraten in der Zeit vor dem Militärputsch vom 12. September 1980 sowie für Lynchangriffe auf Kurden und Linke auch in den letzten Jahren verantwortlich sind, als Rednerin im Wahlkampf teilnehmen wollte?

P.S: Im Verfassungsschutzbericht des Bundes für das Jahr 2013 unter SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN heißt es über die Ülkücü-Bewegung und die „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland e.V.“ (ADÜTDF) (d.h. die Türk Föderation)

„Der Ideologie der sogenannten Ülkücü-Bewegung („Idealisten-Bewegung“) liegt ein übersteigerter türkischer Nationalis­mus zugrunde, der mit einer Überhöhung der eigenen Eth­nie und einer Abwertung anderer Ethnien gepaart ist. Ziel der „Ülkücü“-Anhänger ist eine „Großtürkei“ in den Grenzen des Osmanischen Reiches. Sie fordern die „Wiedervereinigung“ aller Turkvölker vom Balkan bis Zentralasien in einem Staat. Kenn­zeichen der Ideologie ist eine ausgeprägte, oft auch gewaltbereite rassistische Feindbildorientierung gegenüber ethnischen Minder­heiten in der Türkei. Hierzu gehören Kurden, Armenier, Griechen und Juden.

Die „Ülkücü“-Bewegung zeigt sich in Deutschland in unterschied­lichen Ausprägungen, wobei sowohl die ideologischen als auch die organisatorischen Erscheinungsformen ihre Wurzeln in der Türkei haben.“