ALMANYA

IT-Unternehmer İsmet Koyun nach Festnahme in Istanbul wieder frei

Der deutsch-türkische Unternehmer İsmet Koyun, Gründer des in Worms ansässigen IT-Sicherheitsunternehmens KOBIL (Koyun Bilir), ist nach rund 15 Tagen Polizeigewahrsam in Istanbul wieder auf freiem Fuß. Koyun war in seiner Wohnung in Istanbul festgenommen worden.

Das Unternehmen KOBIL bietet digitale Sicherheits- und Softwarelösungen an und zählt in Deutschland unter anderem den Bundestag, das Bundeskanzleramt, mehrere Banken, Gewerkschaften und Großunternehmen zu seinen Kunden.

Aufgrund seines Erfolgs wurde Koyun in den Medien häufig als „Technologie-König“ bezeichnet. In der Türkei hatte er die städtische App „İstanbul Senin“ (İstanbul gehört dir) entwickelt.

Verdacht der Datenweitergabe

Neben einem laufenden Spionageverfahren gegen Ekrem İmamoğlu und weitere Beteiligte wird Koyun und seinem Team vorgeworfen, Daten von Bürgerinnen und Bürgern sowie Abonnenten der Stadt-App unrechtmäßig weitergegeben zu haben.

Im Zusammenhang mit diesen Vorwürfen wurden auch Abdullah Uygun, Softwareentwickler bei Kobil MyCity Platform Teknoloji AŞ, sowie Ayhan Güvenli, Softwareleiter bei Kobil Teknoloji AŞ, festgenommen.

Der 65-jährige Koyun, der in Deutschland lebt, war zuletzt am 10. Oktober bei einer Veranstaltung in Mannheim aufgetreten. Damals sagte er:

„Es gibt angeblich Ermittlungen in der Türkei. Ich habe mit schmutzigen Geschäften nichts zu tun. Wir sind Geschäftsleute, wir haben unsere Arbeit gemacht und eine großartige Anwendung entwickelt. Nächste Woche reise ich in die Türkei.“

Kurz darauf wurde er in Istanbul festgenommen. Nach der Befragung durch die Staatsanwaltschaft wurden Koyun und seine beiden Manager jedoch vorläufig freigelassen, während das Verfahren weitergeführt wird.