Bei Demonstrationen für einen besseren Schutz der syrisch-kurdischen Stadt Kobane sind in der Türkei inzwischen mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Alleine in der kurdischen Stadt Diyarbakir seien acht Menschen getötet worden, berichteten türkische Medien.

Auch aus anderen Städten, wo meistens Kurden leben, wurden Tote gemeldet. Viele der Opfer seien bei Zusammenstößen zwischen Terorror organisation ISID (Islamisten), nationalistische MHP (Grauen Wölfe) und Anhängern der PKK ums Leben gekommen. Die Behörden haben in der Nacht in sechs Provinzen Ausgangssperren verhängt.

Schwere Auseinandersetzung zwischen Kurden und Salafisten



Bei Zusammenstößen zwischen Kurden und radikalen Muslimen sind in Hamburg nach Feuerwehrangaben acht Menschen verletzt worden. Etwa 400 Kurden hatten sich nach einer Demonstration gegen die Gewalt der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am Dienstagabend in der Nähe einer Moschee versammelt. Dort stellten sich ihnen den Angaben zufolge etwa radikale Muslime Salafisten entgegen. Zwischen Mitgliedern der beiden Gruppen habe es vor dem Augen des Polizei «gewalttätige körperliche Auseinandersetzungen» gegeben. Polizei hat nur zugeschaut.



Die Polizei hat die Zufahrtsstraßen zu der Moschee ( In der Pulverteich) komplett abgesperrt. Einsatzwagen blockierten den Sichtkontakt zwischen den Gruppen. Dann hätten mit Metallstangen, Macheten und spitzen Gegenständen bewaffnete Salafisten Kurden angegriffen. Die Lage sei «ausgesprochen gewalttätig» gewesen.



Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um die Parteien zu trennen. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Der Einsatz dauerte bis zum frühen Morgen an.


Zuvor hatten etwa 500 Kurden in der Hamburger Innenstadt friedlich Solidarität mit den vom IS bedrängten Menschen in der umkämpften syrisch-türkischen Grenzstadt Kobane gefordert. Anschließend blockierte aber eine Gruppe von etwa 80 Kurden für etwa eine Stunde bis gegen 18.00 Uhr mehrere Gleise am Hamburger Bahnhof.