Die Redaktion des „Fremden“Info hat sich auch Gedanken über den einzuführenden Feiertag in Niedersachsen gemacht. Es wird vorgeschlagen, den als zusätzlichen Feiertag einzuführen.
Tag der Menschenrechte (UN-Menschenrechtscharta)
Der Tag der Menschenrechte wird am 10. Dezember gefeiert. Dieser Tag ist ein Gedenken an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Palais de Chaillot in Paris verabschiedet und verkündet wurden. An diesem Tag wird weltweit durch verschiedene Menschenrechtsorganisationen, z. B. Amnesty International, die Situation der Menschenrechte kritisch betrachtet und auf die Verletzungen der Menschenrechte weltweit hingewiesen.
Der 10. Dezember sollte in Niedersachsen als gesetzlicher Feiertag bedacht werden. Er erfasst Rechte aller Menschen, d. h. Frauen, Kinder, Andersdenkender, Minderheiten, Menschen verschiedenster Volks-, Religions- und Weltanschauungszugehörigkeit, aber auch das Recht auf Nahrung, Wasser, Frieden, Leben, Gesundheit und Bildung.
Gegen den internationalen Frauentag am 8. März als zusätzlichen gesetzlichen Feiertag ist auch nichts einzuwenden. Immerhin stellen die Frauen ca. die Hälfte der Weltbevölkerung dar, sind aber seit Jahrtausenden bis heute auf dieser Erde immer noch benachteiligt. Es betrifft im hochentwickelten europäischen und amerikanischen Ländern die unterschiedliche Bezahlung der Frauen, auch wenn sie die gleiche Arbeit verrichten, wie ihre männlichen Arbeitskollegen, die Altersarmut, die bei Frauen mehr anzutreffen ist als bei Männern etc. In Staaten wie Saudi Arabeien, wo Frauen nicht einmal Auto fahren dürfen, in Ägypten, in dem Frauen, egal welchen Alters, sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind und weder von familiärer noch von staatlicher Seite Schutz erfahren, wo Frauen Genitalverstümmelungen ausgesetzt sind, in afrikanischen Ländern, in denen Frauen Genitalverstümmelungen ausgesetzt sind, in denen Frauen mit der Kindererziehung allein gelassen werden, in denen Frauen mit Aids infiziert und allein gelassen werden etc., werden Frauenrechte mit den Füßen getreten. Ein Zeichen für die Frauen zu setzen, in dem ein Feiertag ihnen gewidmet wird und ihre Benachteiligungen zutage gebracht werden, kann auch international etwas bewirken.
Den Reformationstag am 31. Oktober, an dem ein Gedenken an die Reformation der Kirche durch Martin Luther gefeiert wird, lehnen wir strikt ab. So richtig es auch sein mag, dass Martin Luther eine kirchliche Erneuerungsbewegung in Deutschland auf den Weg gebracht hat. Man darf nicht außer Acht lassen, dass Martin Luther auch ein großer Mitentscheider gegen die Niederlassung von Juden auf deutschem Boden war. Er hatte rassistische und antisemitische Theologiegutachten verfasst, die Grundlage für viele Fürsten und Herzoge in ihren Fürstentümern waren, um die jüdische Bevölkerung, die bereits in ihren Fürstentümern angesiedelt waren, auszuweisen oder diejenigen, die sich ansiedeln wollten, zurückzuweisen. Seine Gutachten und Auszüge aus solchen Gutachten sind im Braunschweiger Landesmuseum ausgestellt. Unsere Redaktion konnte sich selbst ein Bild über das rassistische und antisemitische Gedankengut des Martin Luther im Braunschweiger Landesmuseum machen. Unserer Meinung nach sollten rassistische und antisemitische Äußerungen oder Verhaltensweisen nicht auch noch durch einen Feiertag geehrt werden. Wohin solches Gendankengut im Nazideutschland geführt hat, darf nicht vergessen werden. In dem solche Äußerungen wieder salonfähig gemacht werden - eine Ehrung des Martin Luther durch einen gesetzlichen Feiertag würde dem gleich kommen, Vertreter der AfD tätigen bereits im Bundestag und in den
Länderparlamenten rassistische und völkische Äußerungen, gegen die scheinbar nichts unternommen wird - werden die Grenzen zu Nazideutschland verweichlicht. Das ist eine sehr gefährliche Entwicklung. Nazideutschland ist nämlich nicht von heute auf morgen entstanden. Es hat sich alles Stück für Stück entwickelt. Es werden erst die niederschwelligen Grenzen niedergerissen. AfD-Vertreter tätigen ihre Äußerungen und wenn sie darauf angesprochen werden, so relativieren sie ihre Aussagen, in dem sie vortragen, so war das nicht gemeint, ich war das nicht etc. Will man eine solche Entwicklung in Deutschland wieder zulassen? Und, wohin wird das führen?
Der zusätzliche Feiertag sollte daher ein Gedenken an alle Menschenrechte sein!