Die Nachhilfezentren des in den USA lebenden islamischen Predigers Fethullah Gülen stehen vor dem Aus.


Das Votum zur Schließung fiel am vergangenen Samstag eindeutig aus. Es gab 226 Ja- und 22 Nein-Stimmen. 90 Parlamentarier waren beim Votum nicht anwesend. Das Gesetz wird am 1. September 2015 in Kraft treten, berichtet die Zeitung 
Radikal. Doch nach dem Stichtag wird die Bewegung die Möglichkeit haben, ihre Nachhilfezentren innerhalb von vier Jahren in eigenständige Privatschulen umzugestalten.

Die Privatschulen sollen anschließend von staatlichen Zuschüssen Gebrauch machen können. Die Höhe der Zuschüsse werden von der Anzahl der Schüler der jeweiligen Schule abhängen. Doch das türkische Bildungsministerium hält alle Zügel in den Händen. Ohne die Zustimmung des Ministeriums werden die Privatschulen den Schulbetrieb nicht aufnehmen können.

Die Anhänger der Gülen-Bewegung laufen Sturm gegen den Beschluss des türkischen Parlaments. Die deutschsprachige Gülen-Seite DTJ Online schließt sich dem Protest an. Der Vorstoß wird als Angriff gegen die Bewegung angesehen. Insbesondere Premierminister Erdoğan steht im Fokus der Kritik. In ihm sehen viele Anhänger des Predigers den Urheber des Vorstoßes.

Doch auch in Deutschland hat die Bewegung insgesamt 300 Bildungsstätten, berichtet die Badische Zeitung. Die Meinungen über die Schulen gehen auseinander. Es gibt Befürworter und Gegner aus Politik und Bildung.