Hier geht es nicht nur um die Auswirkungen auf das Deutschlandbild in der Türkei oder der Welt, sondern insbesondere um die Wiederherstellung des erschütterten Vertrauens in den deutschen Staat.


Auch wenn das Verfahren des Gerichtes bei der Platzvergabe rechtlich korrekt ist, so ist es doch in hohem Maße unsensibel.
Aufgrund des großen öffentlichen Interesses an diesem Prozess ist es unverständlich, dass weder ein entsprechend großer Saal vorgesehen wird, noch die internationalen insbesondere die türkischen und griechischen Medien mit einbezogen werden. Bei einem so sensiblen Prozess sollte es selbstverständlich sein, die Weltöffentlichkeit einzuladen und dadurch Vorbehalte dem Deutschen Staat gegenüber entgegen zu wirken.


Jedoch durch dieses Verfahren trägt das Oberlandesgericht München dazu bei, dass die Glaubwürdigkeit Deutschlands weltweit in Frage gestellt wird.
Das Netzwerk der türkeistämmigen MandatsträgerInnen begrüßt daher die Haltung und Solidarität der deutschen Medien und fordert das Oberlandesgericht auf, ihre starre Haltung aufzugeben und die internationalen, insbesondere die türkischen und griechischen Medien im Gerichtsaal angemessen zu berücksichtigen.

Das Netzwerk türkeistämmiger MandatsträgerInnen ist ein parteiübergreifender Zusammenschluss von Mitgliedern deutscher Parlamente, die selbst oder deren Familien aus der Türkei stammen. Es bezieht Position zu integrationspolitischen Fragen und sieht seine Arbeit als Möglichkeit, andere Zuwanderer zur politischen Mitarbeit in Deutschland zu motivieren. wurde 2004 von der Körber-Stiftung in Hamburg initiiert und über viele Jahre von ihr getragen. Es ist heute selbstständig und beim Deutsch-Türkische Forum Stuttgart e.V. angesiedelt.