Warum überlegt sich der übliche Hamburger nicht öfter wie unsere Hansestadt in der Zukunft aussehen könnte? Man muss bedenken, dass es staatliche, strategische Institutionen gibt, die diese Arbeit ausführen. Aber ich frage mich, warum sich der durchschnittliche Bürger nicht öfter fragt. Zum Beispiel die Kinder in Schulen oder die Studenten, die mit ihrem Studium irgendwann fertig sind. Ist ihre Rente oder ihre Pension in der Zukunft denn gesichert? Werden auch in der Zukunft die Anzeigenkunden und Medienmacher beide miteinander zufrieden, genauso wie die Mitbürger mit ihren Politikern, die Frauen mit ihren Männer und die Männer mit ihren Geliebten auf unfälschliche Weise glücklich?

Ich meine, es sind ja nur Vorstellungen, sie bieten ja genügend Platz für Narren- und Wunschfreiheiten. Man kann sich zum Beispiel vorstellen, dass die Polizei Neonazi-Morde nicht mehr aufdeckt, sondern aufklärt, dass die Griechen beim Calamaris-Essen nicht mehr Knoblauchsoße benutzen, dass die Anhänger der Partei DIE LINKEN sich mehr mit der Literatur beschäftigen, dass die Italiener einen besseren Präsident haben, dass die Franzosen nicht mehr von den Holländern gehaßt oder dass die Iren tatsächlich anfangen die Engländer zu mögen. Man könnte sich sogar vorstellen, dass die Russen plötzlich die westliche Demokratie annehmen oder dass die Diktatoren in gesamten Asien, Afrika und hinter den gebirgigen Ländern bekämpft werden oder sogar dass deutsche Waffen nicht mehr töten, sondern nur ohnmächtig machen. All diese Haupt- und Nebenwirkungen dieser Fälle würden sich trotzdem hier in Hamburg wiederfinden.

Wie wäre es hiermit: Alle Finanzämter und Ausländerbehörde erklären in ihrer Behördengeschichte die einmalige Generalamnestie, damit alle frei bzw. befreit und damit besser leben können. Der Valentinstag, Weihnachten, Pfingsten und Ostern sowie Ramadan und Bayram sind als Kauf- und Konsumfreietagen erklärt worden und wer sich dagegen wiedersetzt, sollte verhaftet und gleich ins Abschiebegefängnis gesteckt werden, damit sie wissen wo Konya und wo Yanya auf der Landkarte liegen. Man kann sich vorstellen, dass alle Hamburger Litaraturhäuser und Bibliotheken ihre Türen auch für die Einwandererautoren öffnen, damit diese Bürger, die auch Steuern bezahlen, ihren bürgerlichen Pflichten nachgehen und auch naiverweise zur Wahl gehen und ihre Vertreter auswählen, hier ihre Lesungen oder Veranstaltungen durchführen können, ohne durch die einheimische Kulturmachenden und Schaffenden diskriminiert zu werden und sich andauernd bescheuerte Argumente anhören zu müssen als würde unser Publikum sowas nicht mögen.

Man darf sich doch wohl auch etwas nur für einen selbst vorstellen. Angenommen ich werde von einem anständiger Verlag, der endlich mal in der Lage ist, meinen Wert zu schätzen, endeckt. Gleich danach bietet man mir etliche Angebote ja sogar unvorstellbare Vor- und Zuschüsse, unter dem Vorwand über das Leben der Deutschen in Alanya oder Hewler zu recherchieren. Mann kann über Internetbuchhandlungen die ersten kurdischen Krimis oder Spionageromane finden und einbeziehen. Wer kann den Optimismus verbieten?

Die Hoffnung stirbt immer zuletzt! Nach so viel Ruhm, Bequemlichkeit und Leichsinnigkeit sollte man auch die Themen über das Jenseits nicht vergessen. Denn sterben tun, das werden wir alle. Also Leute: Benehmt euch bloß nicht mehr so, als ob man unsterblich wäre!
02.04.2013