Zum Schluss konnten die Ärzte nichts mehr für ihn tun: An diesem Mittwoch verstarb Ali İsmail Korkmaz im Alter von 19 Jahren im Universitätskrankenhaus von Eskişehir.


Damit klettert die Anzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit den seit Ende Mai andauernden Protesten in der Türkei auf vier.


Der junge Mann, der an der Anadolu Universität studiert hatte, litt unter einer Gehirnblutung. Zugezogen hatte er sich diese, als er von einer "zivil gekleiderte Gruppen von Leuten" angegriffen wurde, die sich während einer Demonstration am 2. Juni in Eskişehir auf der Flucht vor der Polizei befanden. 


Zunächst war er nach dem Angriff zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden. Da jedoch keine weiteren Verletzungen festgestellt werden konnten, wurde er dann erst einmal wieder nach Hause geschickt. Erst, nachdem er dort zusammenbrach und wieder eingeliefert wurde, offenbarte sich das gesamte Ausmaß. Doch auch ein schneller Eingriff konnte ihm nicht mehr helfen.


Proteste fordern mehr als 8000 Verletzte


Nebem dem Studenten kamen in den vergangenen Wochen bereits die Demonstranten Ethem Sarısülük, Abdullah Cömert, Mehmet Ayvalıtaş  ums Leben. Daneben, so heißt es von der türkischen Ärztekammer, gebe es mittlerweile mehr als 8000 Verletzte, 60 von ihnen schwer.


Erst am vergangenen Montag meldete sich der Menschenrechtskommissar des Europarats, Nils Muiznieks, zu Wort und forderte, dass die übermäßige Anwendung von Gewalt während der Gezi-Park-Proteste nicht ungestraft bleiben dürfe. Der einzige Weg, Ruhe in die Situation zu bringen, seien unabhängige, unparteiische und effektive Untersuchungen
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