Die Kriegsgefahr in Syrien spitzt sich immer weiter zu. Seit dem vergangenen Wochenende drängen die US-Amerikaner auf eine Intervention. Jetzt hat auch der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu erklärt, sich einer internationalen Koalition anschließen zu wollen. Selbst, wenn dafür keine Mehrheit im UN-Sicherheitsrat gefunden werde.


„Wir haben es immer vorgezogen, gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft und mit Entscheidungen der Vereinten Nationen zu agieren“, zitiert die türkischen Zeitungen
 den Außenminister. Falls eine solche Entscheidung nicht aus dem UN-Sicherheitsrat hervor gehe, dann würden andere Alternativen zur Sprache kommen. „Derzeit diskutieren 36 bis 37 Staaten über diese Alternativen. Wenn in diesem Prozess eine Koalition gegen Syrien gebildet wird, würde die Türkei ihren Platz in dieser Koalition zu nehmen.“

Russland gegen einen Einsatz in Syrien

Zuletzt hatte der syrische Präsident Bashar al-Assad der geforderten UN-Untersuchung der Giftgas-Vorwürfe zugestimmt. Nach Einschätzung von Beobachtern kommt dieses Einlenken allerdings viel zu spät. Ihrer Ansicht nach habe das Regime seit dem Einsatz am vergangenen Mittwoch nun ausreichend Zeit gehabt, den Chemiewaffen-Einsatz gegen die Bevölkerung zu vertuschen .

Das russische Außenministerium warnte die Amerikaner bereits in einer Note vor einem nicht legitimierten Eingreifen in Syrien. Ein Militärschlag würde verheerende Folgen für den gesamten Nahen Osten haben.

Unterdessen wurden Vorwürfe gegen die Türkei laut, angeblich als Transitland für Hunderte von Tonnen an Waffenlieferungen an syrische Rebellen fungiert zu haben. Aus Ankara wird das jedoch vehement dementiert . Die Türkei ist in den vergangenen zweieinhalb Jahren zu einem der lautesten Kritiker des syrischen Regimes avanciert.

Der einstige enge Vertraute Syriens hat mittlerweile gut eine halbe Million Flüchtlinge aus dem Nachbarland aufgenommen. Bereits seit längerem kritisiert das NATO-Mitglied eine fehlende geschlossene Haltung der internationalen Gemeinschaft zur Situation in Syrien. Immer wieder wurde auch der UN-Sicherheitsrat durch die Blockadehaltung Russlands und Chinas gehemmt.

„Von Anfang an“, so der türkische Außenminister, „hat die Türkei argumentiert, dass die internationale Gemeinschaft dem Massaker des Assad-Regimes nicht tatenlos zusehen dürfe.“

 Natürlich was die Türkei betrifft, wird immer wieder total abgelenkt. Jüngste Beispiele dafür sind die blutige Ereignissen während Gezi Park protesten.