Nach einem Augenzeugenbericht der Reporterin Yasemin Doğan vom privaten Nachrichtensender CNN Türk behauptete eine Gruppe bei der Zählung der im Ausland abgegeben Stimmen der Türken im Gebäude der Handelskammer von Ankara ATO (Ankara Ticaret Odası), dass Stimmen weggeworfen würden. Daraufhin kam es zum Streit, Fäuste flogen in der Luft.

In einem anderen Fall wurden in einer Urne 76 überzählige Wahlzettel festgestellt. Daraufhin soll der Leiter der Wahlhelfer vor Ort angeordnet haben, die überzähligen Wahlzettel zu verbrennen. Daraufhin rief der HPD-Mann die Polizei und benachrichtigte Vertreter der Presse. Es kam zu Handgreiflichkeiten unter Wahlmännern der beiden Parteien AKP und der HDP.

Autos ohne Kennzeichen vor Wahllokalen

In Istanbul befanden sich heute vor Schulen, in denen gewählt wurde, Autos ohne Kennzeichen. Viele Bürger machten Fotos von besagten Autos und posteten diese in den sozialen Medien. Die Zahl der bislang festgestellten Autos ohne Kennzeichen beträgt 20. Die Istanbuler Polizei bestätigte, dass 12 der Autos ohne Kennzeichen ihnen gehören. Der CHP-Abgeordneter aus Istanbul, Aykut Erdoğdu, twitterte: „Ich habe die Polizei gefragt, und sie haben gesagt, dass die Autos ihnen gehören würden. Und auf die Frage hin, warum die Kennzeichen nicht da waren, konnten sie keine Antwort geben.“

Die schwedische Wahlbeobachterin Ann-Margarethe Livh berichtete ebenfalls von offener Wahlmanipulation. Livh erklärte gegenüber der schwedischen Zeitung Dagens Nyheter, dass in einem Wahllokal im kurdischen Bingöl eine Frau den Bürgern die Stelle gezeigt habe, unter welches Parteilogo sie ihren Stempel setzen sollten. Als die Wahlhelfer darauf aufmerksam gemacht wurden, sei sie des Raumes verwiesen worden.