Die türkische Regierung hat einen vier Milliarden U-Dollar schweren Rüstungsauftrag an China vergeben. Dabei geht es um die T-LORAMIDS-Ausschreibung (Turkish Long Range Air and Missile Defense System). Der chinesische Rüstungskonzern CPMIEC „China National Precision Machinery Import and Export Corporation“ soll den türkischen Luftraum mit HQ-9 Luftabwehrraketen ausstatten.


Raytheon-Sprecher Mike Doble sagt, dass er auf eine Nachbesprechung mit türkischen Offiziellen hoffe, um mehr über die Entscheidung zu erfahren, berichtet Reuters.

Auch die Rüstungskonzerne Rosoboronexport (S-300), Raytheon (Patriots) und Eurosam (SAMP/T Aster 30) für den Großauftrag beworben. Insbesondere der US-Konzern Raytheon war interessiert an dem Auftrag (mehr hier). Doch die Vergabe an CPMIEC kommt nicht überraschend. Im Juli setzte Ankara die Öffentlichkeit darüber in Kenntnis, dass China gute Chancen habe, den Auftrag zu bekommen.

NATO-Diplomaten reagierten schon zuvor mit Unverständnis und hielten Ankaras Vorstoß für einen Bluff. „Sollte dieser Deal wirklich stattfinden, wären wir einfach sprachlos (…) Denn die chinesischen Systeme sind nicht kompatibel mit den aktuellen NATO-Beständen der Türkei“, so ein Diplomat.