Wir drucken dir Erklärung der Linke Fraktion Hamburg. "Die Art und Weise, mit die Ausländerbehörde am Abend des 27. Juli die Abschiebung einer Roma-Familie einleitete, sucht Ihresgleichen. Ca. zehn Polizeibeamte rücken an, innerhalb einer halben Stunde soll die Familie die Koffer packen. Doch die vier Mädchen der Familie im Alter zwischen vier und acht Jahren sind auf einer Jugendfreizeit, nur die Eltern und das jüngste Kind sind anwesend.

Dem Bericht der Roma-UnterstützerInnen-Gruppe zufolge reißt eine Polizeibeamtin das Kleinkind an sich und droht mit der Wegnahme, falls die Eltern den Aufenthaltsort der anderen Kinder nicht unverzüglich mitteilen. Die Polizisten stellen die Eltern vor die unmenschliche Wahl, selbst zu entscheiden, wer von ihnen sofort und allein abgeschoben wird und wer etwas später mit den fünf Kindern folgt. Der erst kürzlich aus dem Krankenhaus entlassene, schwer depressive Vater wird schließlich mitgenommen und gleich auf den Weg zum Flieger nach Düsseldorf gebracht, mit dem er vermutlich am Samstag abgeschoben wird.

Die flüchtlingspolitische Sprecherin der Linksfraktion Christiane Schneider kritisiert die kalte Grausamkeit, mit der die Ausländerbehörde und die Polizei gegen die überforderte und ihr hilflos ausgesetzte Familie vorgehen:

„Der Ausländerbehörde ist die überaus schwierige Situation der Familie bekannt. Die Erpressung, den Eltern das jüngste Kind wegzunehmen, verbunden mit der Ankündigung, die Kinder mit Polizei  aus der Ferienfreizeit zu holen, ist zynisch und unverantwortlich. Jetzt ist die Familie auseinandergerissen, der Vater höchstwahrscheinlich bereits abgeschoben. Die aus dem kaltblütig inszenierten Drama für die Kinder und ihre Eltern erwachsenden Belastungen und seelischen Schäden sind unabsehbar".