Die Asylpolitik hat auch in Hamburg Opfer gefordert. Wadim warf sich in Hamburg vor einen Zug, nachdem er zweimal nach Lettland abgeschoben worden war. Viele HamburgerInnen kennen den Kemal-Altun-Platz nur unter diesem Namen, zahlreiche HamburgerInnen haben in den Jahren nach dem Tod von Kemal Altun wöchentlich dort demonstriert. Es gibt noch einen weiteren, traurigen Hamburg-Bezug: Noch heute fliehen Menschen nach Hamburg vor Waffen, die in Hamburg produziert und über Hamburgs Hafen verschifft und in der Türkei gegen die alevitische, kurdische und linke Opposition eingesetzt werden.

Die Fraktion DIE LINKE schließt sich auch der Forderung der Initiative an, die die Umbenennung des Bahnhofsvorplatzes in Ramazan-Avci-Platz fordert. Und auch die Umbenennung der Straße in der Süleyman Tasköprü, dem Hamburger Opfer des NSU-Terrors, steht an. "Denn die Straße in der Süleyman Tasköprü erschossen wurde, heißt grausamer Weise Schützenstraße.Hamburg ist eine interkulturelle Stadt, die von Menschen mit Migrationshintergrund um ihre kulturelle Vielfalt bereichert wird. Und deshalb müssen wir mit den Straßen- und Platzbenennungen ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Menschenrechtsverletzungen setzen", schloss Özdemir.