"In den  türkischen Gefängnissen begann am 12. September 2012 ein unbefristeter Hungerstreik von politischen Gefangenen der Arbeiterpartei Kurdistan (PKK) und der Partei der freien Frauen Kurdistans (PAJK). Dem schlossen sich gruppenweise immer mehr politische Gefangenen an. Ca. 700 Gefangene, darunter auch inhaftierte Abgeordnete, BürgermeisterInnen, JournalistInnen und Minderjährige befinden sich nun im Hungerstreik. Die Inhaftierten, deren Gesundheitszustand sich tagtäglich verschlechtert, wollen ihren Streik fortführen bis zur Erfüllung ihrer Forderungen.
 
Die Forderungen der Gefangenen sind:

 

·         Die Aufhebung der Isolationsbedingungen für Abdullah Öcalan

·         Die Gewährleistung der Gesundheit, Sicherheit und Abdullah Öcalans

·         Die Aufhebung aller Verbote gegen die kurdische Sprache

·         Die Beendung der nationalistischen, verleumdenden und assimilierenden Politik gegenüber ihrer kurdischen Muttersprache

·         Die Aufhebung der Hindernisse hinsichtlich des Verteidigungsrechts bei Gerichtsverhandlungen in ihrer kurdischen Muttersprache

·         Die Aufhebung der Hindernisse bezogen auf die Bildung in ihrer kurdischen Muttersprache

 

Die stillschweigende und menschenverachtende Politik der AKP-Regierung in der Türkei führt zusätzlich zu einer extremen Zuspitzung der Lage, obwohl genau diese Forderungen die wichtigsten Aspekte für eine Lösung der kurdischen Frage und somit für die Demokratisierung der Türkei darstellen. Die Hungerstreikenden wie auch die kurdische Bevölkerung sind sich der Assimilationspolitik der türkischen Regierung bewusst und bestehen in allen Lebensräumen auf ihrer Muttersprache, ihrer Identität und auf der Anerkennung ihrer Menschenrechte. Denn dies ist die einzige Option, um eine demokratische Atmosphäre zu schaffen. Aufgrund dessen sind wir solidarisch mit den Forderungen der Hungerstreikenden und rufen alle Organisationen und mitfühlenden BürgerInnen im Namen der Menschlichkeit dazu auf, sich mit den Gefangenen zu verbünden und die Solidaritätsaktion zu unterstützen."