Schulte war hin und weg, fühlte sich an die Kreativität und Spontanität Ende der 80er Jahre, als er noch Trainer war, erinnert: „Das war wundervoll – auch wenn nicht ganz so viele wie sonst da waren. Es gab schöne Ideen aus dem Spiel heraus, die von allen aufgenommen wurden – wie das Skandieren von „Marius Ebbers Fußballgott“. Was ihn zudem freute: „Der Support war spielbezogen.“


Selbst die Besucher der Haupttribüne initiierten Schlachtgesänge, feierten gemeinsam mit den trotz Boykotts zahlreichen Südtribünen-Fans. Nach langer Zeit war auch wieder „You’ll never walk alone“ zu hören. Oder der Hamburg-Klassiker „An de Eck steiht ’n Jung mit’m Tüdelband“. All das machte André Schubert („Eine richtig gute Stimmung! Alles, was das Herz begehrt, war dabei“) und Boss Stefan Orth glücklich: „Eine tolle Unterstützung im Stadion! Ich fühlte mich an die Zeit Ende der 80er Jahre erinnert, als ich zum ersten Mal am Millerntor war.“

Überrascht haben übrigens auch Rostocker Fans. Rund 25 schafften es trotz des Ticket-Verbotes auf die Nordtribüne. Sie hatten die Karten über andere Kanäle besorgt, durften dennoch friedlich ihre Mannschaft anfeuern. Denn: Nur der Verkauf der Tickets war polizeilich verboten – nicht aber der Aufenthalt im Stadion. Auch St. Pauli-Fans hielten diverse Protestplakate gegen die Aussperrung der Gäste-Fans hoch. Ein freundlicher, friedlicher Nachmittag - wenn da nicht die Krawalle im Anschluss gewesen wären.