Die türkische Bankenaufsicht geht gegen die Bank Asya der regierungskritischen Gülen-Bewegung vor. Sie folgt damit einem Drehbuch des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, der damit ein entscheidendes wirtschaftliches Standbein seines Erzfeindes ausschalten will.

Türkische Behörden haben eine Bank übernommen, die der Bewegung des mit der Regierung verfeindeten Predigers Fethullah Gülen nahe stehen soll. Die Bankenaufsicht habe die Entscheidung mit mangelnder Transparenz hinsichtlich der Gesellschafterstruktur der Asya Bank begründet, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Türkische Medien werteten den Schritt am Mittwoch als neuen Schlag der Regierung gegen die mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan verfeindete Gülen-Bewegung.


Türkische Regierung geht seit Monaten massiv gegen mutmaßliche Gülen-Sympathisanten vor, die sie vor allem bei der Polizei und in der Justiz vermutet. Die «Hizmet»- (Dienst) Bewegung des Predigers betreibt auch Schulen und Medienunternehmen. Der in den USA lebende Gülen war lange Unterstützer Erdoğans. 2013 kam es zum öffentlichen Bruch der ehemaligen Verbündeten. Erdoğan wirft Gülen vor, ihn stürzen zu wollen. Er fordert von den USA Gülens Auslieferung.