In dem Keller sind Berichten zufolge bereits seit mehr als einer Woche zwischen 20 und 31 Personen, darunter auch Frauen und Kinder, eingeschlossen, von denen einige schwer verwundet sein sollen.

Der Parlamentsabgeordnete für Şırnak, Faysal Sariyildiz (HDP), der mittels Textnachrichten mit den Betroffenen kommuniziert, erklärte gegenüber der dpa, es seien bereits sechs Menschen gestorben und die noch lebenden Eingeschlossenen befänden sich auf engem Raum zusammen mit den Toten.

Kontakt zu Verwundeten abgebrochen

In der umkämpften Stadt Cizre ist der Kontakt zu mehr als 20 in einem Keller eingeschlossenen Verwundeten abgebrochen. „Wir haben seit mehr als 48 Stunden keine Verbindung mehr“, sagte die Abgeordnete der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP, Meral Danis Bestas, der Deutschen Presse-Agentur am Montag per Telefon.

Die Verletzten harren seit nun neun Tagen in einem einsturzgefährdeten Gebäude aus. Krankenwagen versuchten vergeblich, zu ihnen vorzudringen. Inzwischen sind sechs Menschen ihren Verletzungen erlegen.

Die Opposition beschuldigt die Regierung, den Rettungseinsatz zu verhindern, und Helfer unter Beschuss zu nehmen. Die Regierung dagegen wirft PKK-Kämpfern vor, auf Einsatzkräfte zu feuern. Bestas und zwei weitere Abgeordnete der HDP befinden sich seit vergangenem Mittwoch aus Protest gegen die Situation in Cizre im Hungerstreik.

In Cizre gilt seit Mitte Dezember eine Ausgangssperre. Die Türkei geht seit Wochen in einer Großoffensive gegen die PKK in der Südosttürkei vor. Ausgangssperren gelten auch im Viertel Sur der Kurdenmetropole Diyarbakir und nachts in der Stadt Silopi.