Es wird schon lange  diskutiert, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht. Im Grunde genommen ist dieser Ansatz falsch.

In Deutschland leben viele EinwandererInnen aus den verschiedenstens Ländern der Welt leben. Einige von ihnen sind Muslime und einige nicht. Sie leben hier seit ca. 60 Jahren und werden auch in Zukunft hier sein. Es existiert ein friedliches Zusammenleben mit der hiesigen Gesellschaft. Sie üben friedlich auch ihre verschiedenen Religionen aus. Also gehört demnach seit mindestens 60 Jahren der Islam und auch jede andere Religion zu Deutschland, zu Deutschlands Menschen. Weil wir alle, die hier leben, Deutschlands Menschen sind. Dass darüber diskutiert wird, ist nicht nachvollziehbar.

In Europa  gibt es viele verschiedene Religionen. Die Gläubigen dürfen und sollen auch in Ausübung ihrer Religionen friedlich miteinander zusammen leben. Es kommt dabei zum Austausch der Kulturen und Glaubensrichtungen.  Spaltungsversuche, egal von welcher Seite, sollten verhindert werden. Vielmehr sollten wir als Minderheiten für gemeinsame demokratische Rechte kämpfen.

Diskussionen darüber, ob eine Religion in das Land gehört oder nicht, verhindern demokratische Rechte und verursachen z. B. Identitäts- und Zugehörigkeits- und Integrationsprobleme. Wir leben in einer zivilen Gesellschaft, für die die Verfassung Rechte und Pflichten bestimmt hat. Jeder/Jede, der/die in diesem Land lebt, hat sich daran anzupassen.

Als die ersten italienischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen, waren Arbeitgeber und Politiker der Ansicht, dass man die Italiener nicht in die Gesellschaft integrieren kann. Dann haben diese sich in Gewerkschaften organisiert.

Später hat Deutschland überlegt, anatolische Bauern  aus der Türkei  nach Deutschland zu holen, damit sie alle möglichst lange und ohne Forderung von Rechten arbeiten zu lassen. Nachdem sich aber die Kurden und Türken in Deutschland organisiert haben, fingen sie an, demokratische Forderungen zu stellen. Damit gefährdten sie jetzt die Pläne der Politiker. Mand hatte gedacht, dass man, in Bezug auf diese Gastarbeiter keine demokratischen Rechte diskutieren muss. Allenfalls könne nur der Islam zum Thema werden.

Tatsächlich wird die Problematik mit der Religion in Deutschland häufiger diskutiert als die Gewährung von demokratischen Rechten an die EinwandererInnen wie das aktive und passive Wahlrecht z. B. Es werden Islamkonferenzen abgehalten, es werden Staatsverträge diskutiert, entworfen und unterschrieben oder nicht unterschrieben.

Im Rahmen der Islamkonferenz hat man außer Acht gelassen, dass jede Religionsgemeinschaft selbst nicht für die andere Religionsgemeinschaft sprechen kann und konnte. Dass unter ihnen Hardliner sind, die die Andersdenkenden nicht vertreten wollen oder können. Diese Entwicklung hat der Einwanderungsfrage sehr geschadet, weil die Einwanderungsfrage zur Frage der Religions-gemeinschaftszugehörigkeitsfrage gemacht wurde. Das führte auch zur Spaltung der EinwandererInnen.

Im ehmaligen Jugoslawien hat man ähnliche Probleme gehabt. Dort gab es zunächst auch eine muslimische Minderheit ohne demokratischen Rechten. Jahrzehnte später, nach dem Jugoslawien in viele Einzelstaaten zerfallen ist, haben muslimische Minderheiten demokratische Rechte bekommen und einige haben sogar unabhängige Staaten. Die falsche Politik in Deutschland, die EinwandererInnen ohne Rechte zu lassen, beeinflusst nachhaltig die Muslime und die muslimischen Organisationen.

Es führt dazu, dass diese Moscheen und Vereine gründen, in denen die Heimatpolitik an der Tagsordnung ist und dass sie sich nicht für das Tagesgeschehen in Deutschland einsetzten, dass sie nicht für ihre Rechte hier und jetzt arbeiten bzw. kämpfen. Der Grund dafür besteht darin, dass sie sich als nicht hierher zugehörig fühlen. Dann heißt es, dass sie nicht integriert sind oder sich nicht integrieren lassen.

Die falsche Politik führt auch dazu, dass Parteien wie die AfD Zulauf auf Kosten der EinwandererInnen haben. Solche Parteien haben dann ein leichtes Spiel, die EinwandererInnen für die Misstände in der deutschen Gesellschaft verantwortlich zu machen.

Die deutsche politische Richtung muss in Bezug auf die Einwanderungspolitik dringend geändert werden. Den EinwandererInnen müssen dringend demokratische Rechte wie das aktive und passive Wahlrecht, Änderung der schulischen und beruflichen Bildung unter Beachtung der verschiedenen Ethnien und Kulturen, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle, Schaffung von Pflegeheimplätzen auch für EinwandererInnen, etc. eingeräumt werden.