Die Presse berichtet, dass der Minister für Zoll und Handel, Hayati Yazici, am vergangenen Donnerstag zwei neue handelspolitische Lizenzen vorgestellt habe, die den Außenhandel von türkischen Unternehmen erleichtern und beschleunigen sollen. Die Vergabe der Lizenzen werde abhängig gemacht von der Kapazität und Vertrauenswürdigkeit des jeweiligen Unternehmens (derzeit schafft es die Türkei kaum, Investoren zu locken ).

So werde man insbesondere im Bereich der Zollabwicklung Änderungen vornehmen. Die Lizenzträger sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Waren in den Räumlichkeiten ihrer eigenen Werke zu verzollen. Anschließend sollen die Waren direkt an die Zwischenhändler im Ausland transportiert werden ohne jeglichen zeitlichen Verzögerungen unterworfen zu sein. Dieses Privileg beziehe sich insbesondere auf Produktionsunternehmen, so Yazici (die Türkei ist zweitgrößter Handelspartner Griechenlands ).

Spediteure dürfen sich auch freuen

Weiterhin sollen auch Speditionsunternehmen die Möglichkeit erhalten, die Zollabwicklung der Waren ihrer Kunden auf den eigenen Grundstücken durchzuführen. Das Speditionsunternehmen werde de facto als „Zollamt“ dienen. Dies sei insbesondere dienlich für all jene Unternehmen, die kein Privileg zur Verzollung in ihren eigenen Unternehmen inne haben.

Ähnliche Regulierungen seien auch in der EU, den USA, Japan und Südkorea vorhanden und die EU sei der größte Handelspartner der Türkei. Sowohl türkische Exporteure, als auch öffentliche Institutionen werden durch die Neuregelungen jährlich insgesamt 57 Millionen Euro einsparen, so Yazici (derweil plangt die Europäische Investitionsbank Sorgen, dass die Türkei in Anbetracht der Krise in Syrien stabil bleibt ).