In einem Interview mit der Zeitung The Guardian sagt der Gouverneur von Mossul, Atheel Nujaifi:
„Der Haupt-Kampfverband der Isis hat Mossul in Richtung Tikrit verlassen. Dort werden sie die irakische Armee bekämpfen. Doch im Westen vom Mossul ist noch eine kleinere Truppe übrig geblieben.“
Die Isis-Kämpfer in Mossul seien von Verbänden der Anhänger Saddam Husseins zurückgedrängt worden. Sie haben sich innerhalb der Nakschibendi-Armee organisiert. Die Nakschibendi-Armee ist eine paramilitärische Einheit, die von ehemaligen Kadern Saddam Husseins angeführt wird.
Die Gruppe soll unter der Kontrolle von Izzat Ibrahim al-Duri sein. Der Ex-General gehörte zu den wichtigsten Figuren des Baath-Regimes. Die USA haben seit 2003 ein Kopfgeld auf den mittlerweile 72-Jährigen angesetzt.
Die Isis scheut die Nakschibendi-Armee und weitere lokale Sunniten-Gruppen, die ihnen überlegen sind. Doch es gebe Unstimmigkeiten zwischen allen Sunniten-Gruppen im Irak.
Insgesamt seien sie allesamt arabische Nationalisten, die sowohl gegen die Besatzer als auch gegen die schiitische Maliki-Regierung kämpfen, sagt Nujaifi. Sie unterscheiden sich lediglich durch ihre ideologischen Ausrichtungen. Für ihn als politischen Vertreter sei es leichter, eine Einigung mit den Nakschibendi-Mitgliedern zu finden. Die seien zugänglicher.
Währenddessen hat Premierminister Nuri al-Maliki große Schwierigkeiten bei der Bekämpfung der Milizen im Land. Er hofft auf Waffenlieferungen aus dem Ausland – einschließlich Deutschland.
Im Juni wurden 886 Mitglieder paramilitärischer Einheiten und 1.531 Zivilisten bei internen Gefechten getötet, meldet Global Security. Im Irak befinden sich aktuell 36 Splitter-Gruppen, die sich gegenseitig bekämpfen.