Der türkische Boxmanager Ahmet Öner ist bei der Staatsführung in Kuba sehr unbeliebt. Fidel Castro bezeichnet ihn sogar als Staatsfeind.



Öner
soll aktiv am Menschenschmuggel in Kuba beteiligt sein. Bei der „Schmuggelware“ handelt es sich um kubanische Boxer, die Öner anschließend unter Vertrag nimmt.

Unter ihnen befinden sich auch die drei kubanischen Olympiasieger Odlanier Solís, Yuriolkis Gamboa und Yan Barthelemi. Der in Miami lebendeTürke hat offenbar Mittelsmänner in Havana. Dort haben Kubas Boxprofis die Möglichkeit, sich an Öners Männer vor Ort zu wenden, berichtet die türkische Sportzeitung Fanatik.

Auf Wunsch organisiert er die gesamte Flucht für die Boxer. Auch die Vergütung für die Schmuggler übernimmt Öner persönlich. Bei den Schmugglern handelt es sich hauptsächlich um Mexikaner. Sie verfrachten die Flüchtige nach Cancún. Von da aus gelangen sie nach Deutschland oder in die USA. Öner schildert in einem Interview mit der Zeitung 
Fanatik die Fluchthilfe für den Boxer Erislandy Lara:



Der kubanische Geheimdienst hatte ihn nach seiner ersten Flucht wieder eingefangen. Doch ich wollte ihn aus Kuba rausholen. Ich hätte Lara auch dort lassen können. Aber diese Angelegenheit wurde dann irgendwann zu einer Frage meines persönlichen Stolzes. Ich konnte nicht nachgeben. Also habe ich eine Vereinbarung mit einer `Firma aus Mexiko´ [Schmuggler] getroffen. Der normale Schmuggelpreis hätte 10.000 US-Dollar betragen müssen. Doch sie wollten 300.000 US-Dollar. Am Ende konnten wir uns auf 30.000 US-Dollar einigen.“

Die Fluchtkosten für Erislandy Lara und Guillermo Rigondeaux sollen sich auf etwa 500.000 US-Dollar belaufen haben, berichtet der ESPN Boxing.

Ahmet Öner lebt aktuell mit seiner Familie in Miami. Nach Deutschland wird er offenbar nicht wieder zurückkehren.