Türkischer staatsangehöriger in Deutschland haben sich deutlich stärker an der Parlamentswahl in ihrem Herkunftsland beteiligt als an der Präsidentenwahl im vergangenen Jahr.

482 530 der 1 405 008 Wahlberechtigten in Deutschland hätten bis zum Ende der Frist am Sonntag ihre Stimme in der Bundesrepublik abgegeben, teilte die Auslandsabteilung der Obersten Wahlbehörde in Ankara am Montag auf Anfrage mit. Das entspricht einer Quote von 34,3 Prozent.




Wegen der geringen Beteiligung an der Präsidentenwahl (8,1 Prozent) im vergangenen August war das Verfahren diesmal vereinfacht worden. Eine Woche vor der Parlamentswahl endete die Möglichkeit der Stimmabgabe in türkischen Auslandsvertretungen am Sonntag.

In Österreich lag die Wahlbeteiligung diesmal nach Angaben der Wahlkommission bei 34,7 Prozent (2014: 10 Prozent), in der Schweiz bei 39,4 Prozent (9,9 Prozent). Weltweit sind 2 866 971 "Auslandstürken" zur Wahl aufgerufen, 931 454 (32,5 Prozent) machten von ihrem Stimmrecht in ihrem jeweiligen Aufenthaltsland Gebrauch. Weitere gut 100 000 stimmten an Flughäfen und Grenzübergängen ab, wo die wahlberechtigten im Ausland noch bis einschließlich Sonntag wählen können.



Die Wahlbehörde teilte mit, die im Ausland abgegebenen Stimmen würden nun in die Türkei gebracht und dort ausgezählt. An diesem Prozess seien Vertreter der politischen Parteien beteiligt. Türkischer staatsangehöriger mit Wohnsitz außerhalb der Türkei stellen bei der Parlamentswahl am 7. Juni rund 5 Prozent der 56,6 Millionen Wahlberechtigten.