Im Kontext der erhitzten Diskussion um die Übergriffe in Köln, mahnt die Türkische Gemeinde Deutschland zu einer zurückhaltenden sowie vorurteilsfreieren Herangehensweise.

„Die Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen, polarisiert die Bevölkerung nur noch mehr, als sie es, aufgrund der aktuellen Debatte um die Flüchtlingspolitik, ohnehin schon ist“, so der Bundesvorsitzende Gökay Sofuoğlu. Die Vorfälle dürften keine willkommene Einladung für jene sein, die ihren Frust über die politischen Entwicklungen der vergangenen Monate „auf eine abfällige Weise“ loswerden wollen. Sofuoğlu sagte weiter: „Wir laufen Gefahr, dass infolge der Übergriffe Bürger sich in ihren Ressentiments gegenüber Flüchtlingen und Menschen aus bestimmten Kulturkreisen bestätigt fühlen. Vor allem die Verantwortlichen in der Politik und den Medien stehen nun in der Verantwortung dem entgegenzutreten und deutlich zu machen, dass Einzelfälle keine Rückschlüsse auf ganze Bevölkerungsgruppen erlauben.“

 

In der Silvesternacht wurden in Köln mindestens 100 Frauen Opfer sexueller Belästigungen und anschließendem Diebstahl. Laut den mehrheitlichen Aussagen der Betroffenen war bei den Tätern ein Zuwanderungshintergrund festzustellen.

 

Die TGD verurteilt die Übergriffe in Köln aufs Schärfste, da es ihrem Grundsatz eines friedlichen Miteinanders der vielfältigen Kulturen in Deutschland unter Einhaltung der demokratischen und rechtsstaatlichen Spielregeln widerspricht. „Angriffe auf Frauen, wie auch jede andere Form der Gewalt, sind verabscheuungswürdig. Sie entsprechen nicht unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Ich erwarte von der Politik sowie den zuständigen Sicherheitskräften Maßnahmen, die ein frühzeitiges Erkennen von Problemsituationen und ein entsprechend schnelles Eingreifen ermöglichen“, formulierte Sofuoğlu. Eine essenzielle Voraussetzung für eine nachhaltige Prävention ist nach Ansicht der TGD eine sachliche Diskussion ohne rassistische Untertöne.