Pressemitteilung zur Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes

 

 Der am 13.08.2013 von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes vorgelegten Studie zufolge sind Diskriminierungserfahrungen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland alltäglich: Jede/r vierte Schüler oder Studierende mit Migrationshintergrund fühlt sich diskriminiert.


Dazu erklärte die stellvertretende Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland Ayşe Demir: „
Es ist nicht mehr hinnehmbar, dass Menschen mit Migrationshintergrund in der Bildung oder auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert werden und die Politik immer noch keine Konsequenzen daraus zieht und Schritte zur Behebung von Diskriminierung verweigert, und das, obwohl immer wieder auch die Diskriminierung von staatlicher Seite belegt wird.“

 

„Diese Diskriminierungserfahrungen führen bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu Resignation und Frust, was negative Auswirkungen auf deren Leistungen und Motivation hat“, so Demir.

 

Wir unterstützen die Forderung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes nach unabhängigen Beratungs – und Beschwerdestellen für Schulen und Hochschulen. Denn Kinder, Jugendliche und deren Eltern benötigen dringend Anlaufstellen“, erklärte Demir weiter.

 

„Solange Vorbehalten, Vorurteilen und Diskriminierungen nicht mit konsequenten Maßnahmen von staatlicher Seite entgegengewirkt wird, wird sich an dieser Situation kaum etwas ändern“, sagte Demir abschließend.

 

Die Türkische Gemeinde in Deutschland fordert, dass jedes Bundesland eigene Allgemeine Gleichbehandlungsgesetze (AGG) verabschiedet. Die Kultusministerkonferenz und die Justizministerkonferenz müssen die erforderlichen Schritte einleiten.

 

Die Antidiskriminierungsdebatte muss endlich aus dem akademischen Diskurs  heraustreten und in konkrete politische Strategien münden.