Ein Platz in der Morgensternsiedlung wird nach der Gronauer Widerstandskämpferin Grete Kusber benannt.

Das hat der Fachausschuss am Montag einstimmig beschlossen. Beantragt hatte dies Sahin Aydin vom Verein Kurdisch–Deutscher Freundschaftskreis Münsterland. Der Platz zwischen Eilermarkstraße und Ostbogenstraße ist mit einem Stern bepflastert. Eine Tafel auf einem Gedenkstein weist auf das Ziel „Frieden und Völkerverständigung“ hin.

In der Siedlung erinnern bereits an mehreren Stellen Stolpersteine an die seinerzeit dort lebenden und tätigen Widerstandskämpfer. Grete Kusber gehörte der damals verbotenen Kommunistischen Partei (KPD) an.

Sie verrichtete zwischen 1933 und 1936 mehrmals monatlich Kuriergänge an und über die deutsch-niederländische Grenze. Dieser Kurierdienst bedeutete ständige Lebensgefahr. Das Material aus den Niederlanden wurde an ihr unbekannte Personen im Ruhrgebiet weitergeleitet. Flüchtige aus dem Ruhrgebiet geleitete sie über die „Grüne Grenze“ in die Niederlande. Als Verbindungsleute aus diesem Kreis verhaftet wurden, floh sie selbst nach Amsterdam und schloss sich dort dem niederländischen Widerstand an. Nach dem Krieg engagierte sie sich im deutsch-niederländischen Friedenskomitee „nooit meer – nie wieder“. Grete Kusber starb 1987 im Alter von 80 Jahren in Gronau.

(Quelle: Martin Borck / Westfälische Nachrichten)