Kurdische Teilnehmer fassen das Auftauchen der Polizei als geplante Provakation.

Wie Polizeisprecher Martin Boll gegenüber der Rheinischen Post erklärt, sei der Gewaltausbruch am vergangenen Samstag enorm gewesen. Hunderte, so der Beamte, „wenn nicht sogar mehr als Tausend“ "kurdische Angreifer"  seien auf die Polizisten zugestürmt und hätten mit Steinen nach ihnen geworfen. Einen derartigen Gewaltausbruch, so konstatiert er gegenüber dem Medium habe er in 30 Jahren Polizeiarbeit nicht erlebt.

Bis zum Abend hinein seien, so heißt es weiter, immer wieder Ziegel, Wasserflaschen und Feuerwerkskörper von den gewalttätigen oder gewaltbereiten Kurden gegen die 600 eingesetzten Beamten.
Im Gegensatz der Polizeibericht sprechen die Kurden von einer gezielten Provakation und willkürlichen Gewalt der Polizei..
Erst gegen 20 Uhr am Abend habe sich die Lage beruhigt und sich das Veranstaltungsgelände geleert.

Auslöser ist verbotene Flagge eines 14-Jährigen

Das Kulturfestival in Mannheim, so berichtet das Wiesbadener Tagblatt unter Berufung auf Polizeiangaben, habe am Samstag gut 60.000 Kurden aus ganz Europa in die baden-württembergische Universitätsstadt gezogen. Ausgangspunkt der Eskalation, so heißt in mehren Medien übereinstimmend, sei der Hilferuf kurdischer Ordner gegen Polizei gewesen. Ein 14-jähriger Festivalbesucher hatte sich geweigert, am Eingang des Geländes eine Flagge mit einem verbotenen politischen Symbol abzugeben. „Allerdings haben die gewaltbereiten Kurden unseren Einsatz ganz offensichtlich als Provokation betrachtet“, zitiert die Rheinische Post Boll weiter. Es kam zum Angriff.

Da es jedoch, laut dem Sprecher, kaum möglich war, mit den Kurden ins Gespräch zu kommen, habe man in dieser Situation darauf gehofft, dass die anwesenden kurdischen Funktionäre beruhigend einwirken könnten. Die Polizei, so berichtet auch das Tagblatt weiter, zog sich darauf hin erst einmal zurück und forderte Unterstützung an. Doch auch vor den dann anwesenden mehreren Hundertschaften machten die Kurden nicht Halt. Noch am Samstagabend kommentierte der Polizeisprecher: „Momentan sind wir ziemlich ratlos und wissen nicht, wie wir die Situation bewältigen können.“

Die Vorfälle am vergangenen Samstag waren jedoch nicht die ersten dieser Art. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung soll es zu Auseinandersetzungen gekommen sein. Ein kurdischer Jugendmarsch von Straßburg nach Mannheim sollen die  Beamten vorzeitig abgebrochen haben. Neun der insgesamt 100 Teilnehmer des mehrtätigen Marsches wurden in Gewahrsam genommen. Gegen alle würde wegen Landfriedensbruchs ermittelt werden.