Er sagte:

„Vorhin habe ich per Liveschaltung zu unseren Freunden in Skopje gesprochen. Auch sie haben die Kommunalwahlen mitverfolgt. Sie haben mitgefiebert. Ich möchte hiermit allen Menschen danken, die uns in Makedonien, in Bosnien, in Ägypten, in Palästina, im Kosovo, in Syrien und in allen anderen Ländern unterstützt haben. Es sind ihre Gebete, die uns diesen Sieg beschert haben. Meine Freunde, ihr unterstützt einen neuen Befreiungskampf unserer Nation.“

Erdogan droht seinen Gegnern

Diese Hürde hat die AKP genommen. Die Menschen haben ihn gewählt, trotz der weltweiten Kritik an der Härte, mit der er die Polizei gegen die Gezi-Demonstranten losgehen ließ, trotz der Korruptionsaffäre, die die Regierung seit Dezember erschüttert, trotz der mehr als hundert heimlichen Gesprächsmitschnitte, die auf YouTube hochgeladen wurden und Erdogan und seine Regierung als korrupt und diktatorisch erscheinenen lassen.

Erdoğan sagte, dass die aktuelle Phase in der Türkei auch Chancen biete. Es sei nicht die Zeit für Pessimismus:

„Diese schwierige Phase hat uns gezeigt, wer die Verräter sind. Die Masken sind endgültig gefallen. Dafür müssen wir dankbar sein. Eure Botschaft ist wichtig. Ihr habt unter Beweis gestellt, dass sich das türkische Volk nicht beugen wird und unter keinen Umständen eine Niederlage akzeptiert.“

Zudem wurde eine Drohung an die Gülen-Bewegung ausgesprochen. Premier Erdoğan forderte von den Oppositions-Parteien Selbstkritik. Denn nicht die AKP sei schuld an der Niederlage der CHP und der MHP.

„Diese Republik haben wir nicht in der Gosse gefunden. Wir werden diese Republik nicht an Pennsylvania (Anm.d.Red. Hizmet-Bewegung) und die verräterischen Handlager in unserem Land übergeben. Jetzt wird die CHP und MHP nach Ausflüchten suchen und sie werden uns wieder mit böswilligen Unterstellungen bewerfen. Doch es ist nun an der Zeit, dass sie Selbstkritik üben.“

Weiterhin sagte er, dass die AKP keine gesellschaftliche ausschließen werde. Die AKP sei im Gegensatz zur Opposition eine Volkspartei.

„Wir werden noch stärker aus diesen Wahlen hervorgehen. Wir werden sowohl ökonomisch als auch politisch stärker werden. Doch die Oppositions-Parteien müssen lernen, alle Menschen in diesem Land anzusprechen. Es reicht nicht, dass wir diese Aufgabe übernehmen. Wenn die Türkei gewinnt, dann sind wir auch bereit uns selbst aufzulösen. Es ist nicht die AKP, die wichtig ist, sondern die Nation. Ich verspreche euch hiermit, dass wir die Partei aller 77 Millionen Menschen im Land sein werden.“

Doch in der Türkei könnte es noch bis zur Präsidentschaftswahl im August turbulent bleiben. Die Differenzen und Streitigkeiten zwischen der AKP und den Oppositionsparteien sind zu groß.

Hinzu kommt, dass die Gülen-Bewegung und die aktuelle AKP-Regierung nur schwerlich eine Einigung finden werden.