FDP-Frontfrau Katja Suding kämpft für die Huren von St. Georg: Das am Dienstag vom Senat beschlossene Kontaktverbot für Freier „wird die Situation der Frauen noch verschärfen“, wettert die Fraktionschefin Richtung Senat.

In St. Georg hat Innensenator Michael Neumann (SPD) den Prostituierten den Kampf angesagt: Damit der Straßenstrich aus dem angesagten Viertel verschwindet, müssen Freier jetzt bis zu 5000 Euro Geldbuße zahlen, wenn sie bei der „Kontaktaufnahme“ mit einer Hure erwischt werden. Extra Polizeistreifen sollen das Sex-Verbot, das im Übrigen seit 1980 gilt, jetzt verstärkt durchsetzen.

„Die oft drogenabhängigen Frauen werden dadurch weiter kriminalisiert“, sagt Suding. „Die Prostitution wird sich in Nebenstraßen verlagern, die Frauen werden noch weniger den Schutz der Öffentlichkeit nutzen können. Ihre Lage wird sich weiter verschlechtern.“

Damit vertritt die Liberale genau die gleiche Position wie die Linke. Vergangene Woche hatte Suding vor Ort den Verein „Ragazza“ besucht, der drogensüchtigen Huren ärztliche und psychologische Hilfe anbietet. Suding war beeindruckt.

Der Vorstoß Neumanns ist für sie nur ein Zeichen der „Ohnmacht im Kampf gegen Prostitution“. Anstatt immer neue Verordnungen zu erlassen, solle sich Neumann lieber um die großen Probleme der Frauen kümmern, sagte Suding. Am Dienstag hatten rund 70 Prostituierte und Unterstützer in der City gegen die Senatspolitik demonstriert. (mn)