In der mehrheitlich muslimischen Türkei hat die Zeitung «Cumhuriyet» vier Seiten der neuen Ausgabe von «Charlie Hebdo» als Beilage nachgedruckt. Das regierungskritische Blatt berichtete Online, die Polizei habe die Lastwagen mit den frisch gedruckten Zeitungen in Istanbul in der Nacht zu Mittwoch gestoppt. Nachdem die Polizei festgestellt habe, dass die Karikatur des Propheten Mohammed von der neuen «Charlie Hebdo»-Titelseite nicht in dem Nachdruck enthalten ist, habe die Staatsanwaltschaft die Weiterfahrt erlaubt.

Allerdings ist die Titelseite, auf der der Prophet Mohammed weint und ein Schild mit der Aufschrift «Je suis Charlie» hält, als kleineres Bild an zwei anderen Stellen der «Cumhuriyet»-Ausgabe vom Mittwoch zu finden. Vor dem «Cumhuriyet»-Gebäude in Istanbul verschärfte die Polizei die Sicherheitsvorkehrungen, so die türkische Zeitung Hürriyet. Dem Blatt zufolge hatte Chefredakteur Utku Çakırözer bereits zuvor deutlich gemacht, dass man bei der Vorbereitung der Auswahl im Rahmen der eigenen redaktionellen Prinzipien tunlichst auf religiöse Gefühle und Glaubensfreiheit geachtet habe.