Sie haben sich auf ein paar Tage Mittelmeer an Bord eines Luxusliners gefreut. Sie haben von Sonne und glücklichen Erlebnissen geträumt. Doch kaum war die Costa Concordia in Italien in See gestochen, erlebten die 4234 Menschen an Bord Chaos, Panik und Szenen wie beim Untergang der „Titanic“.

Vor der italienischen Westküste sank das Schiff. Mindestens rei Urlauber kamen ums Leben – weitere werden vermisst. Und der Kapitän sagt: „Die Schiffskarte ist Schuld.“

Im italienischen Fernsehen zeigte sich Kapitän Francesco Schettino (52) keiner Schuld bewusst: „Wir fuhren mit moderater Geschwindigkeit auf einen Felsen auf, der nicht markiert war. Außerdem zeigte die Seekarte, dass wir an der Stelle ausreichend Tiefgang hätten"

Nach stundenlangem Verhör nahm die Polizei den Kapitän fest. Bisher gibt es gegensätzliche Aussagen, ob der Kapitän zum Zeitpunkt des Unglücks auf der Brücke war oder nicht. Außerdem sei die Besatzung mit der Situation überfordert gewesen. Es war auch nicht der erste Zwischenfall der Costa Concordia. Bereits 2008 fuhr sie bei schwerem Sturm in den Hafen von Palermo ein, rammte die Hafenbefestigung.

Mit Helikoptern und Tauchern wurde Samstag nach den mindestens 50 Vermissten gesucht. Laut Reiseveranstalter kamen zehn Deutsche verletzt in die Klinik. Keiner von ihnen sei schwerer verletzt laut Costa-Sprecher Werner Claassen. Alle deutschen Touristen würden am Abend von Rom aus nach Hause geflogen.

In der Nacht zu Samstag gab es einen Erfolg für die Rettungstrupps: Sie befreiten zwei Überlebende aus dem Rumpf des Schiffes. Es war ein junges Paar aus Südkorea, das seine Flitterwochen auf dem Luxusliner verbracht hatte. Samstagmorgen entdeckten die Retter einen weiteren Passagier: Sie konnten bereits mit der Person sprechen, sie aber noch nicht aus dem Schiff befreien.    mopo